Selbstversorgung mit Strom
Strom vom eigenen Dach
Das Mittel der Wahl für die zumindest teilweise Selbstversorgung mit Strom ist die Photovoltaik. Viele Dächer können mit Solarmodulen ausgerüstet werden, die aus Sonnenlicht elektrischen Strom erzeugen. Schrägdächer mit 30 bis 35 Prozent Neigung und einer Ausrichtung nach Süden gelten als optimal für die Errichtung einer Solaranlage, doch das heißt nicht, dass andere Dächer ungeeignet sind. Selbst Norddächer, von denen ca. 30 bis 40 % weniger Solarertrag zu erwarten ist, können für die Photovoltaik genutzt werden. Damit sich das auch wirtschaftlich lohnt, müssen die PV-Kosten jedoch noch sinken. Die Kombination zweier Teilanlagen auf einem nach Osten und Westen ausgerichteten Satteldach kann heute schon mit einem Süddach mithalten. Der Vorteil der Ost-West-Anlagen besteht darin, dass der Solarstrom bedarfsgerecheter erzeugt wird, also am Morgen und am Abend, wenn der Haushalt diesen für die Selbstversorgung benötigt. Bei Süd-PV-Anlagen fällt der höchste Ertrag tagsüber an, also dann, wenn der Verbrauch in der Regel eher gering ist. Der Strom wird dann häufig noch ins öffentliche Netz eingespeist und dann von anderen Verbrauchern genutzt. Im Sinne der Selbstversorgung ist es hingegen sinnvoll, den Eigenverbrauch durch einen Stromspeicher oder den Einsatz großer Verbraucher wie einer Wärmepumpe zu erhöhen. Im letzteren Fall trägt die Photovoltaikanlage auch zur Wärmeversorgung des Haushaltes bei.
Während bei Schrägdächern Neigung und Ausrichtung festgelegt sind, bieten Flachdächer mehr Möglichkeiten. Solange diese die statischen Anforderungen erfüllen, kann darauf die Photovoltaikanlage relativ frei „konfiguriert“ werden. Sprich: Ausrichtung und Neigung lasse sich durch die Wahl der Aufständerung den eigenen Wünschen anpassen. Dabei ist zu berücksichtigen: Umso steiler die Module dabei aufgestellt werden, umso mehr Platz wird zwischen den einzelnen Modulreihen benötigt, um eine gegenseitige Verschattung zu verhindern, umso geringer wird die Leistung der Gesamtanlage.
Wie viel diePhotovoltaik zur Selbstversorgung beitragen kann, ist neben der Ausrichtung und Neigung des Daches (der Module) auch von dessen Größe abhängig, sprich davon, wie viele Module und mit welcher Leistung installiert werden können. Die zu installierende Leistung wird zudem von den vorhandenen finanziellen Mitteln bestimmt, also davon, wie viel Geld für die Photovoltaikanlage ausgegeben werden kann. Selbstverständlich spielt auch die Menge des benötigten Stroms eine Rolle, doch gerade im Rahmen der Sektorenkopplung steigt der Bedarf und es lohnt sich immer mehr, das Dach möglichst vollständig mit Modulen zu belegen.
Doch nicht allein das Hausdach bietet sich für die Installation einer Photovoltaikanlage an: Solarcarport und Terrassenüberdachung, PV-Fassade oder Freiflächenanlagen (hier sind häufig Genehmigungen erforderlich) können zur Selbstversorgung mit Solarstrom beitragen.
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