Whatsapp-Alternativen: Das können die Messenger von Telegram über Threema bis Wire

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Whatsapp-Alternativen: Das können die Messenger von Telegram über Threema bis Wire
Whatsapp-Alternativen: Das können die Messenger von Telegram über Threema bis Wire

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Whatsapp-Alternativen. (Foto: Shutterstock)

Whatsapp ist der Messenger-King, dennoch ist er nicht unumstritten. Wir haben daher Whatsapp-Alternativen gesammelt, die einen ähnlichen Funktionsumfang bieten und allerhand Potenzial haben.

Whatsapp ist Marktführer – mit Abstand

Whatsapp ist unbestritten der beliebteste Messenger auf dem Markt – und zwar plattformübergreifend. In nahezu allen App-Stores der großen mobilen Betriebssysteme liegt die Anwendung auf den vordersten Rängen. Entsprechend hoch beziffert sich auch die Anzahl an Nachrichten, die über die Server des Dienstes gehen. Nach Angaben des Unternehmens – Stand Ende 2017 – werden 60 Milliarden Nachrichten pro Tag von 1,5 Milliarden Nutzern verschickt – in Deutschland nutzen den Dienst nach letzten Schätzungen über 50 Millionen Menschen.

WhatsApp: weit verbreitet, aber nur mäßig beliebt – gewissermaßen ein notwendiges Übel (Foto: Shutterstock)
Whatsapp: Weit verbreitet, aber nur mäßig beliebt – gewissermaßen ein notwendiges Übel. (Foto: Shutterstock)

Vor allem die einfache Handhabung und das simple Anmeldeverfahren scheinen den Erfolg des Dienstes maßgeblich begünstigt zu haben. Um Whatsapp zu nutzen, muss der Messenger lediglich aus dem App-Store geladen werden – die Anmeldung erfolgt über die eigene Telefonnummer. Der Service gleicht automatisch die gespeicherten Rufnummern mit der eigenen Datenbank ab. Danach ist es möglich, sich mit seinen Kontakten per Whatsapp auszutauschen und Dokumente jeglicher Art, sowie Sprachnachrichten zu versenden und Videochats zu führen. Ohne den Abgleich der eigenen Kontakte mit der Whatsapp-Datenbank funktioniert der Dienst nicht.

2018 verzeichnete Whatsapp 1,8 Milliarden Nutzer. (Grafik: Staista)Im Dezember 2017 verzeichnete Whatsapp 1,5 Milliarden aktive Nutzer. (Grafik: Staista)

Trotz seiner weiten Verbreitung ist das Messaging-Tool umstritten: In Tests der Stiftung Warentest schneidet es grundsätzlich wenig gut ab. Sowohl 2014 als auch im Test 2015 (hinter Paywall) lag Whatsapp im unteren Mittelfeld. Seitdem hat Whatsapp zwar eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung eingeführt und sich damit zu einem der sichersten Messenger am Markt gemausert. Nichtsdestotrotz sammelt das Unternehmen eure Telefonnummern und Metadaten.

Trotz Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wurde im Oktober 2017 von einem Entwickler die Möglichkeit aufgedeckt, den Online-Status eines jeden Nutzers zu überwachen. Dafür müsse lediglich die Telefonnummer bekannt sein. Mit diesen Daten könnte ein aussagekräftiges Aktivitätsprotokoll erstellt werden, ferner soll durch Abgleich zweier Telefonnummern analysiert werden können, ob die dahinterstehenden Personen regelmäßig miteinander kommunizieren. Zudem wurde 2018 bekannt, dass Whatsapp Gerichtsurteilen zum Trotz viele Nutzerdaten mit seinem Mutterkonzern Facebook teilte – auch von deutschen Nutzern.


Jan Koum und Brian Acton (rechts) gründeten 2009 den Messaging-Dienst Whatsapp. Beide haben Whatsapp-Besitzer Facebook den Rücken gekehrt. (Foto: Sequoia Capital)

2018 kündigte Whatsapp an, ab 2019 Werbung in den Messenger zu bringen – eine Entscheidung, die die Gründer der App – Jan Koum und Brian Acton – nicht unterstützten, weshalb Koum Facebook im Mai im Streit verlassen hatte. Für die Whatsapp-Gründer war von Anfang an die Werbefreiheit des Messengers ein hohes Gut. Schon 2012 – also lange vor der Übernahme durch Facebook – hatten sich Koum und Acton gegen ein werbefinanziertes Geschäftsmodell für ihren Dienst ausgesprochen. „Niemand geht Abends ins Bett und freut sich über die Anzeigen, die er am nächsten Tag sieht“, schrieben die Gründer. Als nächster Schritt steht die Verknüpfung der verschiedenen Facebook-Messaging-Dienste an.

Auch lesenswert: Whatsapp-Backup mit Google Drive – so funktioniert’s

Wer sich für sein Umfeld nach einer Alternative umsehen will, wird in unserer Übersicht womöglich fündig. Die von uns aufgeführten Messenger bieten einen ähnlichen Funktionsumfang und werden für eine breite Basis an Plattformen angeboten.

Threema: Sicherer Messenger aus der Schweiz

Threema gilt als eine sichere WhatsApp-Alternative. (Bild: Threema)
Threema gilt als eine sichere Whatsapp-Alternative. (Bild: Threema)

Die Themen Sicherheit und Datenschutz werden bei vielen Messaging-Apps leider immer noch kleingeschrieben, auch wenn einige diesbezüglich schon nachgelegt haben. Threema war einer der ersten Messenger, bei denen die Sicherheit höchste Priorität hatte. Das Schweizer Unternehmen hinter dem Produkt versichert, dass die komplette Kommunikation, auch Telefonate, zwischen den Teilnehmern von Anfang bis Ende verschlüsselt übertragen wird. Damit soll es weder für den Betreiber noch für unbefugte Dritte die Möglichkeit geben, mitzulesen. Die Anwendung, mit der Textnachrichten, Fotos, Videos und der eigene Standort verschickt werden können, gibt es sowohl für iOS als auch für Android. Seit Anfang 2017 ist der Messenger mit Threema Web auch auf dem Desktop nutzbar.

Threema
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Threema
Entwickler: Threema GmbH
Preis: 3,49 €

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Entwickler: Threema GmbH
Preis: 2,99 €

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Signal: Edward Snowdens erste Wahl

Signal verspricht sichere Kommunikation. (Foto: Open Whisper Systems)
Signal verspricht sichere Kommunikation. (Foto: Open Whisper Systems)

Die App Signal von Open Whisper Systems steht für Android und iOS zur Nutzung bereit und ist der Messenger der Wahl von Whistleblower Edward Snowden. Der Messenger besitzt eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die quelloffen entwickelt wird. Mit dem Messenger könnt ihr Textnachrichten und abhörsichere Telefonate führen. Auch für den Desktop wird ein Client angeboten, seit November 2016 könnt ihr über die Android-App auch Sticker und Doodle versenden – und Bilder mit Textnachrichten versehen. Die Verschlüsselung von Whatsapp sowie die verschlüsselte Nachrichten-Option von Googles Allo-Messenger basiert übrigens auch auf dieser Technologie.

Der Funktionsumfang ist zwar nicht so hoch wie bei anderen Messengern, dafür kann man sicher sein, dass kein Dritter mitlesen kann.

Signal - Private Messenger
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Signal – Private Messenger
Entwickler: Open Whisper Systems
Preis: Kostenlos

Signal – Sicherer Messenger
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Signal – Sicherer Messenger
Entwickler: Signal Foundation
Preis: Kostenlos

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  • Signal – Sicherer Messenger Screenshot

Wire: Hübscher Multi-Messenger mit Servern in Europa

Wire Messenger. (Bild: Wire)Wire Messenger. (Bild: Wire)

Ein verhältnismäßig neuer Player auf dem Messenger-Markt ist das Berliner Unternehmen Wire Swiss, das mit seinem Wire-Messenger unter anderem gegen den Platzhirsch Whatsapp antreten will. Der Messenger basiert auf dem WebRTC-Protokoll und ist optisch ansprechend gestaltet. Neben Schriftnachrichten und GIFs unterstützt die Anwendung auch das Versenden von Sprachnachrichten in HD-Qualität, die allesamt Ende-zu-Ende-verschlüsselt sind. Gruppenchats mit bis zu 128 Teilnehmern sind außerdem möglich. Wire Swiss, das seinen Hauptsitz in der Schweiz hat, betont, dass alle Server in der EU verortet sind.

Der Messenger kann mit iOS-, Android-, Windows- und OS-X-Geräten genutzt werden – oder mit einem aktuellen Browser (Chrome, Firefox, Opera). Finanziell unterstützt wird das Unternehmen übrigens von Skype-Mitbegründer Janus Friis. Erfreulich: Im Juli 2016 hat das Unternehmen den kompletten Quellcode der App auf GitHub veröffentlicht, seit April 2017 steht auch der Server-Quellcode auf GitHub zur Einsicht und Nutzung bereit.

Wire • Sicherer Messenger
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Wire • Sicherer Messenger
Entwickler: Wire Swiss GmbH
Preis: Kostenlos

Wire - Sicherer Messenger
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Wire – Sicherer Messenger
Entwickler: Wire Swiss GmbH
Preis: Kostenlos

  • Wire - Sicherer Messenger Screenshot
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Telegram: Multi-Messenger mit wachsender Nutzerbasis

Die WhatsApp-Alternative Telegram erfreut sich wachsender Beliebtheit. (Bild: Telegram)Die Whatsapp-Alternative Telegram erfreut sich wachsender Beliebtheit. (Bild: Telegram)

Ein Mitte 2013 gestarteter Dienst namens Telegram schreibt sich auf die Fahne, hochgradig verschlüsselt zu sein, was insbesondere in Zeiten von NSA und Prism ein populäres Feature darstellt. Laut den Entwicklern Pavel und Nikolai Durov können sowohl Textnachrichten als auch Fotos, Videos und Dokumente (wie Doc-, Zip-, MP3-Dateien und mehr) versendet werden, die bis zu 1,5 Gigabyte groß sind. Auch das Erstellen von Gruppenchats wird unterstützt – bis zu 1.000 Kontakte können einer Gruppe hinzugefügt werden. Zuletzt hat Telegram den integrierten Media-Player verbessert und die Option, seinen eigenen Standort in Echtzeit mit Freunden zu teilen, integriert.

Im Unterschied zu Whatsapp werden Daten in der Cloud gespeichert, sodass Konversationen über mehrere Geräte hinweg synchronisiert werden können. Damit geht einher, dass die Kommunikation standardmäßig nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselt ist. Nur im „Secret Chat“ besteht eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung mit Snapchat-artiger Selbstzerstörungsfunktion: Mit dieser lassen sich Nachrichten mit einem Verfallsdatum versehen, sodass sie sich nach vorgegebener Zeit selbst zerstören. Seit Anfang 2017 können Nachrichten auch einfach zurückgezogen werden. Offizielle Clients stehen für iOS, Android und auch für Desktoprechner zum Download zur Verfügung. Auch inoffizielle Anwendungen sind verfügbar – das ist möglich, da die Entwickler Teile des Codes Open Source anbieten und APIs bereitstellen.

Im Februar 2016 gab das Unternehmen an, mittlerweile 100 Millionen aktive Nutzer pro Monat zu haben. Die Nutzerbasis ist damit zwar bei Weitem nicht so groß wie die von Whatsapp, aber dennoch beachtlich. Der Dienst steht jedoch nicht ganz ohne Kritik dar: Zum einen wird die Verschlüsselung kritisiert, da sie im Unterschied zum quelloffenen Signal-Protokoll von Open Whisper Systems proprietär ist und nicht offengelegt wird, zum anderen weiß niemand, wo das Unternehmen hinter Telegram überhaupt sein Büro hat. Das Ganze besitzt einen gewissen unseriösen Anstrich.

Telegram Messenger
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Telegram Messenger
Entwickler: Telegram LLC
Preis: Kostenlos

Telegram
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Telegram
Entwickler: Telegram FZ-LLC
Preis: Kostenlos

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Hoccer – Whatsapp-Alternative aus Deutschland


Hoccer ist nicht so bequem nutzbar wie Whatsapp, aber immerhin anonym. (Foto. Hoccer)

Ein weiterer Player aus Deutschland ist Hoccer. Dieser unterstützt nach eigenen Angaben eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und kann anonym genutzt werden – es ist auch keine Angabe der Telefonnummer oder E-Mail-Adresse vonnöten. Die Hoccer-Server stehen ferner ausschließlich in Deutschland und unterliegen daher dem deutschen Datenschutzrecht. Darüber hinaus scannt die App nicht euer Adressbuch.

Der Messenger ermöglicht die unbegrenzte Versendung von Textnachrichten, Fotos, Videos, Sprachnachrichten, Adressbucheinträgen, Standortdaten und weiteren Dateiformaten – sowohl in Einzel- als auch Gruppenchats.

Eine Besonderheit des Dienstes ist die Funktion In der Nähe: Damit können Nutzer im Umkreis von etwa hundert Metern ohne Austausch der Kontaktdaten, Nachrichten und Anhänge ungeachtet der Größe übertragen – sie müssen lediglich auch das Feature aktiviert haben.

Hoccer – der sichere Messenger
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Hoccer – der sichere Messenger
Entwickler: Hoccer GmbH
Preis: Kostenlos

Hoccer – der sichere Messenger
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Hoccer – der sichere Messenger
Entwickler: Hoccer GmbH
Preis: Kostenlos

  • Hoccer – der sichere Messenger Screenshot
  • Hoccer – der sichere Messenger Screenshot

Wickr: Kostenloser Messenger mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung

Die Whatsapp-Alternative Wickr wird von Fsociety in der Hackerserie Mr. Robot genutzt. (Bild: Wickr)Die Whatsapp-Alternative Wickr wird von Fsociety in der Hackerserie Mr. Robot genutzt. (Bild: Wickr)

Wickr ist ein weiterer kostenloser Messenger mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, der für diverse Plattformen angeboten wird. Laut Entwickler gibt es Apps für Android, iOS sowie für Windows, OS X und Linux. Der Messenger ermöglicht den Austausch verschlüsselter Text-, Sprach- und Video-Nachrichten und bietet die Möglichkeit, diese á la Snapchat mit einem Verfallsdatum zu versehen. Interessant: Wickr entfernt vor dem Versand die Metadaten aus verschickten Bildern und Videos – Metadaten enthalten unter anderem Ort und Zeit einer Aufnahme.

Der Messenger erfährt aktuell ein Plus an Aufmerksamkeit durch die Nutzung in der Hacker-Serie Mr. Robot – ein Leser hatte uns in den Kommentaren indes schon 2014 auf die App aufmerksam gemacht.

Wickr Me – Private Messenger
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Wickr Me – Private Messenger
Entwickler: Wickr Inc
Preis: Kostenlos

Wickr Me - Private Messenger
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Wickr Me – Private Messenger
Entwickler: Wickr, LLC
Preis: Kostenlos

Fazit – Whatsapp-Alternativen gibt es viele, aber …

Wie an dieser noch lange nicht vollständigen Übersicht an Multi-Messengern zu sehen ist, ist die Auswahl an Whatsapp-Alternativen auf dem Markt gar nicht mal so gering. Die Frage, welchen man davon nun verwenden soll, ist nicht leicht zu beantworten. Viele bieten den nahezu gleichen Funktionsumfang wie Whatsapp, manche haben sogar mehr auf dem Kasten. Woran es aber zumeist fehlt, sind die Freunde und Kontakte. Denn die meisten wollen das vertraute Whatsapp-Universum nicht verlassen. Und diese dazu zu bringen, sich einen weiteren Messenger zu installieren und ihn auch noch zu verwenden, dürfte oft schwer fallen. Hier hilft nur, gute Überzeugungsarbeit zu leisten. Wenn ihr einen sicheren Messenger mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nutzen wollt, solltet ihr Signal oder Threema ausprobieren – und natürlich eure Kontakte einladen euch zu folgen.

Aber warum sollte man sich auf einen einzigen Kanal begrenzen? Ich persönlich setze auf einen Reigen von Apps, über die ich mit anderen in Verbindung bleibe. Whatsapp verwende ich nur, wenn es sein muss. Stattdessen setze ich auf eine Kombination aus Twitter und (noch) den Facebook Messenger. Das Versenden einer SMS kommt höchstens einmal im Jahr vor.

Welche Whatsapp-Alternativen setzt ihr ein, und welche sollten aus eurer Sicht noch in unsere Übersicht aufgenommen werden?

Überblick über die Whatsapp-Alternativen Die Themen Sicherheit und Datenschutz werden bei vielen Messaging-Apps leider immer noch kleingeschrieben, auch wenn einige diesbezüglich schon nachgelegt haben. Threema war einer der ersten Messenger, bei denen die Sicherheit höchste Priorität hatte.(Bild: Threema)

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Die Themen Sicherheit und Datenschutz werden bei vielen Messaging-Apps leider immer noch kleingeschrieben, auch wenn einige diesbezüglich schon nachgelegt haben. Threema war einer der ersten Messenger, bei denen die Sicherheit höchste Priorität hatte.(Bild: Threema)

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